Insight: Zusammenarbeit in internationalen Projekten
Ein Handbuch in acht verschiedenen Sprachen, das das Wissen eines transnationalen Expert:innennetzwerks in der Erwachsenenbildung bündelt und sichtbar macht: Das ist das Ergebnis des Erasmus+ geförderten KA2 Projekts EUpTrain. Dafür haben Expert:innen aus den Ländern Österreich, Ungarn, Bulgarien, Italien, Portugal, Griechenland und Rumänien die Köpfe zusammengesteckt und ihre Erfahrungen ausgetauscht, gesammelt und niedergeschrieben. Das Handbuch bietet Trainer:innen in der Arbeit mit gering qualifizierten Erwachsenen Unterstützung durch acht geeignete Methoden und 16 Best Practice Beispiele.
Im Zuge der 18-monatigen Projektlaufzeit (Oktober 2020 bis März 2022) haben wir eng mit dem Verein ÖJAB zusammengearbeitet. Die ÖJAB – ÖsterreichischeJungArbeiterBewegung ist ein gemeinnütziger Verein, der Studierenden und Jugendlichen ein Zuhause am Ausbildungsort zur Verfügung stellt, stationäre und mobile Pflege anbietet und in den Bereichen, Bildung, Integration, Flüchtlingshilfe und Entwicklungszusammenarbeit tätig ist. Unsere gemeinsame Schnittmenge: Erwachsenenbildung.
Aber, wie gestaltet sich die Zusammenarbeit in internationalen Projekten? Dazu haben wir Sebastian Frank von ÖJAB zum Gespräch gebeten.
Sebastian Frank, könnten Sie sich bitte kurz vorstellen?
Mein Name ist Sebastian Frank und ich arbeite seit 2018 bei der ÖJAB als Projektleitung für Europäische Projekte und Kooperationen. In unserer EU-Abteilung sind aktuell sechs Mitarbeiter:innen tätig und wir führen europäische Kooperationsprojekte in vier Bereichen durch: In der Erwachsenenbildung, im Jugendbereich, in den Bereichen Asyl, Migration und Integration und Health and Nursing Care
Das Projekt EUpTrain fällt in den Bereich Erwachsenenbildung. Wie kam es eigentlich zu dem Projekt?
ÖJAB und ipcenter haben Trainer:innen und Coaches in der Erwachsenenbildung befragt. Diese Vorstudie hat gezeigt, dass ein Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene, mit Fokus auf den Umgang mit geringfügig qualifizierten Erwachsenen (EQF Level 1-2), spannend wäre. Das Projekt wurde zusammen mit ipcenter bei KA204-Strategic Partnership for Adult Education eingereicht und dann von Erasmus+ und von der österreichischen Nationalagentur gefördert.
Warum hat sich ÖJAB für die Zusammenarbeit mit ipcenter entschieden?
Die ÖJAB arbeitet mit ipcenter bei Europäischen Projekten schon lange zusammen und diese Kooperation hat immer sehr gut funktioniert. Beim Projekt EUpTrain haben wir die Vorstudie zusammen durchgeführt und danach sowohl das Konzept als auch den Projektantrag gemeinsam entwickelt. Die weiteren Projektpartner:innen auf europäischer Ebene haben wir über unser großes Netzwerk gefunden.
Sind Sie zufrieden mit dem Projektverlauf und der Zusammenarbeit?
Ja auf jeden Fall, ich bin zufrieden! Obwohl das Projekt in der Intensivzeit der Corona Pandemie gestartet hat, hat die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert. Es konnten zwei Face2Face Projektmeetings und ein „knowledge exchange“ Workshop für Trainer:innen in Lissabon stattfinden. Letztendlich konnten wir trotz der Hindernisse durch Covid 19 das Handbuch gestalten und veröffentlichen.
Und was ist es, dass die Zusammenarbeit bei internationalen Projekten so besonders macht?
Die internationale Zusammenarbeit hat viele Vorteile und trägt zum Erfolg von Projekten bei. Internationale Projektteams bündeln das Know-how der einzelnen Länder und verschiedene Kulturen nehmen unterschiedliche Blickwinkel ein. Folglich können unkonventionelle Lösungen und Innovationen in Projekten entstehen. Im Projekt EUpTrain arbeiten Projektpartner:innen aus sieben europäischen Ländern zusammen, dadurch ist beinahe ganz Europa vertreten. Transnationale Netzwerke wie dieses tauschen Wissen und Erfahrungen aus – das ist wertvoll.
Unser gemeinsames Fazit
Gemeinsam kann Vieles erreicht werden. Zusammenarbeit auf internationaler Ebene bündelt Wissen, Know-How und Erfahrungen aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln und Kulturen. Durch das Team Internationale Bildungsprojekte bei ipcenter, die Bildungsprojekte im internationalen Kontext betreut, wird diesem Wissensaustausch Raum gegeben.
Sebastian Frank, Projektleitung für Europäische Projekte und Kooperationen bei der ÖJAB
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